Wer ist K. B.?

Seit einigen Wochen kommentiert eine Person meine Blogposts. Interessant ist der Zeitpunkt, wann sie aktiv wird.

Zum ersten Mal kommentierte sie am 20. Mai 2025 unter ihrem Namen und nutzte hierfür eine Bluewin.ch-Adresse. Das Datum ist insofern interessant, als dass die Anwältin meiner Noch-Schwägerin genau an diesem Tag beim Bezirksgericht erneut ein Gesuch für vorsorgliche Massnahmen eingab. Darin forderte sie, dass diese Website sofort gelöscht werden soll.

Meine Gesuchsantwort reichte ich letzte Woche ein, weshalb ich davon ausgehe, dass das Bezirksgericht der Gesuchstellerin meine Antwort weitergeleitet hat und sie diese vorgestern oder gestern erhalten hat. Genau seit vorgestern ist die Person auch wieder aktiv. Zuerst nur als Websitebesucherin, heute dann aber auch wieder mit neuen Kommentaren. Ihr Ton ist diesmal viel aggressiver als im Kommentar vom 20. Mai.

Der erste Kommentar von heute lautet:

Sehr geehrte Frau Wonesky,

ich schreibe Ihnen erneut, weil mich die Inhalte auf Ihrer Website sehr erschüttern und ich das Gefühl habe, dass hier weiterhin eine Grenze überschritten wird.

Es ist für mich schwer zu verstehen, wie Sie es rechtfertigen können, eine Mutter weiterhin öffentlich bloßzustellen, private Fotos zu veröffentlichen und dabei auch ein unschuldiges Kind in den Mittelpunkt zu rücken. Diese Art der Darstellung empfinde ich als äußerst verletzend und entwürdigend.

Will ihr Bruder wirklich, dass sein Sohn öffentlich bloßgestellt wird? Unterstützt er tatsächlich einen solchen Schritt? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein erwachsener Mann so etwas wollen würde.

Mir ist bewusst, dass Sie andere Versionen der Geschehnisse vertreten und Ihren Bruder schützen möchten. Doch gleichzeitig entsteht der Eindruck, dass Sie dabei die Würde der Betroffenen missachten und damit Leid eher verstärken, als zu lindern.

Als Mutter frage ich Sie ernsthaft: Würden Sie wollen, dass Ihr eigenes Kind auf solch eine Weise öffentlich dargestellt wird? Ich empfinde, dass hier nicht mehr von einem Streben nach Gerechtigkeit die Rede ist, sondern von Macht und Rache – und das finde ich zutiefst bedauerlich.

Ich appelliere an Sie, Ihre Website und deren Inhalte kritisch zu überdenken. Es wäre ein Zeichen von Anstand und Respekt, Menschen nicht weiter öffentlich zu entwürdigen – gerade in so sensiblen Situationen. Ihr Neffe hat es verdient, nicht als Objekt behandelt zu werden.

Ich hoffe sehr, dass Sie zur Besinnung kommen und sich auf einen mitfühlenden und verantwortungsvollen Umgang mit diesem inner familiären Kollateralschaden besinnen. Zum Wohle aller – auch von ihnen!

Mit besten Grüßen,

Ein paar Minuten später ergänzt sie ihren Kommentar:

PS. Wissen Sie, was ich heute für eine Idee hatte? Ich überlege, selbst eine Website zu starten – nicht um Menschen zu beschuldigen oder bloßzustellen, sondern um sichtbar zu machen, wie perfide Täterumkehr funktioniert. Vielleicht mit echten Fällen, echten Stimmen von Betroffenen – und einer Rubrik über Menschen, die sich anmaßen, ohne Fachwissen öffentlich Partei zu ergreifen für mutmaßliche Täter. Ich frage mich nur: Wie würde es Ihnen gefallen, dort erwähnt zu werden – namentlich, mit Zitaten Ihrer eigenen Aussagen? Alles öffentlich verfügbar, versteht sich. Ich denke, das wäre eine interessante Umkehr der Perspektive.

Auffallend ist, dass die Person das deutsche Schriftzeichen ß verwendet und mit Wörtern um sich wirft, die keine Person so sagen würde: «mit inner familiären Kollateralschaden besinnen.»

Ich antwortete ihr per E-Mail, wies sie auf die auffällige Nutzung des ß hin und bat sie, mich zu informieren, sobald ihre Website online ist. Ihre erneut mit KI verfasste Antwort schlägt nun einen versöhnlicheren Ton ein:

Sehr geehrte Frau Wonesky,

danke für Ihre Rückmeldung.

Unabhängig davon, wie Sie persönlich die Situation bewerten, möchte ich noch einmal deutlich sagen: Ich schreibe Ihnen nicht aus Neugier oder wegen persönlicher Beziehungen, sondern weil ich selbst Betroffene bin. Weil mir das Herz blutet, wenn ich sehe, wie perfide Täterstrategien aufgehen sollen – und das auch noch unter dem Deckmantel der „Gegendarstellung“ oder „Wahrheitssuche“.

Ich bin zutiefst betroffen über die Art und Weise, wie auf Ihrer Website mit der Geschichte einer Mutter – und vor allem mit dem Schutz eines Kindes – umgegangen wird.

Ich beobachte mit Sorge, wie Grenzen des Respekts überschritten werden. Wenn persönliche Details veröffentlicht und Menschen öffentlich dargestellt werden, die sich nicht wehren können, berührt das eine tiefe ethische Dimension. Es geht nicht um Meinungsverschiedenheiten – es geht um Würde. Und um Verantwortung.

Ob ich dabei auf moderne Mittel wie Künstliche Intelligenz zurückgreife oder nicht, scheint mir angesichts der Dimension des Problems eher zweitrangig. Worum es geht, ist Haltung. Und Menschlichkeit.

Ich setze mich ein für eine Haltung, die Betroffene schützt und nicht zusätzlich verletzt. Das ist mir wichtig.

Ich glaube fest daran, dass Worte eine Kraft haben – nach innen wie nach außen. Wie man in den Wald ruft, so hallt es zurück. Deshalb wünsche ich auch Ihnen, dass Ihnen das begegnet, was Sie anderen entgegenbringen: Wahrheit, Mitgefühl und Achtung vor dem, was Menschen durchleben.

Ach ja und mir ist ein Detail sehr wichtig, Liebe ist die Antwort auf alles! Ich durchlebe seit Monaten die Hölle. Die Anklageschrift ist bald vor Gericht, dann muss sich der Mann verantworten, der meiner Tochter das angetan hat. Er hat ihr das wichtigste gestohlen – eine unversehrte Kindheit. Eigentlich hat er sie getötet, Aber sie lebt noch, mit ihrem Schicksal über Jahre missbraucht worden zu sein.

Ist Hass oder Rache der Weg? Nein! Warum? Weil es mich zerfrisst – nicht den, wegen dem ich das fühle. Ich glaube an einen Frieden, der nicht aus der Welt kommt. Der unsere Vorstellungskraft übersteigt. Der Friede beginnt hier in dem Moment, wo ich mich dafür entscheide.

Ich wünsche Ihnen diese Liebe, diesen Frieden. Sie haben es nicht nötig, solche Fische an Land zu ziehen!

Mit respektvollen Grüßen,

K.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich unter Nennung des Namens dieser Leserin, da ich zunächst davon ausging, dass es sich um ein Pseudonym handelt. Meine Recherchen haben gezeigt, dass diese Frau wirklich exisitiert, weshalb ich den Namen hier nun entfernt habe. Ich freue mich aber auf jeden Fall schon darauf, die von dieser Person erstellte Website zu sehen. Kleiner Tipp: Mit ChatGPT lassen sich auch Websites erstellen.

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